Inhaltsverzeichnis
Diagnose Ausfluss wird meist per Abstrich gestellt.
Natürlicher Ausfluss tritt bei jeder Frau auf, die Menge und Konsistenz ist dabei von Frau zu Frau verschieden. Verändert sich der gewohnte Ausfluss, besteht das Risiko einer vorhandenen Grunderkrankung, welche für diese Veränderung verantwortlich ist. Veränderten Ausfluss nehmen Frauen meist schnell wahr, allerdings wird der Besuch beim Gynäkologen oft vermieden, insbesondere wenn keine weiteren Symptome auftreten. Um schnellstmöglich die Ursachen für vermehrten übel riechenden Ausfluss zu ermitteln, ist der Besuch beim Frauenarzt allerdings unumgänglich, denn nur mit Hilfe eines Abstrichs kann eine Diagnose gestellt werden. Beim Abstrich wird aus der Vagina etwas Sekret entnommen, welches dann im Labor auf Bakterien, Viren oder Pilze untersucht wird. Finden sich keine Erreger in der Flüssigkeit, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Tumorerkrankung auszuschließen. Ein Abstrich ist für die Frau weitgehend schmerzfrei, die Entnahme des Sekrets erfolgt mit einem Wattestäbchen.
Erste Diagnose oftmals bereits bei der Anamnese möglich.
Wenn eine Frau aufgrund von Veränderungen des Ausflusses ihren Gynäkologen aufsucht, wird in der Regel zunächst ein Anamnesegespräch geführt. Der Arzt fragt nach weiteren Symptomen, die insbesondere bei bakteriellen Infektionen häufig auftreten. Zu diesen weiteren Symptomen gehört Juckreiz, Rötung im Schambereich sowie gelegentlich Schmerzen beim Wasserlassen. Die Farbe des Ausflusses spielt bei der Diagnose ebenfalls eine Rolle, gelbliches Sekret deutet auf eine Infektion mit Bakterien hin, während gräulich-grüner Ausfluss eher für eine Pilzinfektion spricht. Kommen starke Schmerzen im Unterleib und beim Wasserlassen hinzu, besteht der Verdacht auf eine Infektion der Harnröhre, welche sich auf die Scheide ausgebreitet hat. Nach der Anamnese erfolgt die gründliche Untersuchung der Vagina mit anschließender Entnahme einer Sekretprobe.
Bei Verdacht auf Tumorerkrankungen gibt eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss.
Ausfluss kann mitunter auch durch Geschwüre oder Fremdkörper in der Scheide ausgelöst werden. Nimmt der gewohnte Ausfluss eine rötliche Farbe an, wird der Gynäkologen anhand einer Tastuntersuchung zunächst überprüfen, ob möglicherweise ein vergessener Tampon Ursache für die Veränderungen ist. Im Rahmen dieser Tastuntersuchung lassen sich auch Polypen im Bereich des Muttermundes feststellen, die dann während eines ambulanten Eingriffes entfernt werden müssen. Nachdem die Scheide von innen abgetastet wurde, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Auf dem Ultraschallbild kann der Arzt genau erkennen, ob es bedenkliche Veränderungen und Geschwüre gibt oder ob der Ausfluss auf einen anderen Umstand zurückzuführen ist.
Psychische oder hormonelle Veränderungen können nur schwer diagnostiziert werden.
Mitunter kann sich der normale Ausfluss auch aufgrund von psychischen Problemen oder hormonellen Schwankungen verändern. Insbesondere wenn Frauen unter starkem Stress stehen, kann die Menge des Ausflusses zunehmen. Meist verändert sich bei psychischen Ursachen nur die Menge, nicht aber Farbe oder Geruch des Sekrets. Auch hormonelle Schwankungen können vermehrten oder verminderten Ausfluss zur Folge haben. Im Lauf des Monatszyklus verändert sich die hormonelle Konzentration im Blut stetig, während des Eisprungs beispielsweise haben Frauen meist verstärkten Ausfluss, während kurz vor Beginn der Menstruation die Flüssigkeitsmenge geringer wird. Setzen schließlich die Wechseljahre ein, klagen viele Patienten über eine sehr trockene Vagina. Ob hormonelle Ursachen Schuld am veränderten Ausfluss sind, kann der Arzt mittels eines Blutbilds erkennen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn sich der Hormonspiegel dauerhaft verändert hat. Die monatlichen Hormonschwankungen, die auf den Zyklus zurückzuführen sind, lassen sich auch im Blut nur schwer erkennen. Wird keine Grunderkrankung als Ursache für den Ausfluss diagnostiziert, ist der Verdacht auf eine hormonelle oder psychische Ursache groß.